Vielseitiges Apostolat

« Die Welt ist unglücklich, weil sie den Sinn für Gott verloren hat; hier liegt die hauptsächliche Aufgabe des Christen. Am Ende der Messe sendet man uns aus: geht! Aber was ist das für eine Sendung? Sie besteht einfach daraus, in der Welt der gläubigen Christen zu leben; Kinder vor Gott zu sein. Das ist alles. »

« Es ist normal, dass wir immer mitfühlender werden für das Leben unserer Brüder, die in der ganzen Welt das Leiden Christi am eigenen Leib erfahren. Mit ihnen verbunden sein, sie durch ständiges Gebet unterstützen und einfallsreiche Nächstenliebe sind Zeichen authentisch katholischen Geistes. »

« Das ist die Entchristianisierung. Ihr habt fast Angst, euch wie Christen zu benehmen. Sicher, ihr braucht euch nicht zur Schau zu stellen, das wäre nicht richtig, aber ihr müsst es wagen, wenn auch nicht egal wie und egal wo, aber doch da, wo es nötig ist, zu sagen, dass ihr Christen seid, dass ihr das nicht bereut, dass ihr Gründe habt, zu glauben … »

« Man ist Apostel in dem Mass, in dem man ist. Und das strahlt dann auf verschiedene Weise aus, genau so wie die gleiche Sonne, das gleiche Licht, die gleiche Wärme verschieden ausstrahlt, je nachdem ob sie auf einen Baum oder auf einen Stein strahlt usw … Dann ist man immer Apostel, egal ob man Priester ist oder ein Ehepaar, junges Volk oder gar Kinder … »

« Wäre ich Ziviliste geblieben, so wäre ich in die Politik gegangen. So viele Christen ignorieren alle politischen Einsätze, das ist schlimm. Wir müssen Wachtposten sein, wir müssen Wache halten.
Für euch halte ich mich auf dem laufenden, verfolge ich alle Debatten; ihr sollt mir nicht eines Tages vorwerfen können, ich hätte euch nur geistliches vermittelt, ohne das Geistliche im täglichen Leben zu verwurzeln, dem Leben, in dem ihr ausstrahlen sollt wie Lichter in der Finsternis. »

Père MArie Joseph

« Wir müssen Wachtposten sein, Wächter. »

« Morgen, wie zur Zeit der ersten Christen, werden Laien die « Evangelisten » sein.
Sie kennen die Bedürfnisse, die Leiden und die Ängste der Welt in der sie leben. Ihre Aufgabe wird es sein, die Welt zu heiligen, sei es durch wissenschaftliche Forschung, sei es durch technisches Vordringen, sei es durch Dichtung, durch all die guten Taten im Berufsleben oder in der Familie.
Ein neues Zeitalter wird anbrechen für diese Christen, die weder Ordensleute noch Priester sind; sie werden ihre eminente Würde erkennen und werden alsbald daraus die Konsequenzen ziehen.
Vielleicht werden wir neue Stilarten christlicher Familien kennenlernen, neue Vereinigungen, deren äussere Verfassungen ebenso schwer im voraus zu erraten sein werden wie es zur Zeit der Ordensbrüder der westlichen Welt kaum vorauszusehen war, was aus den Predigerbrüdern  oder aus den Anhängern des Hl. Franziskus werden würde. Und vielleicht wird auch der dritte Orden, diese grandios inspirierte Idee des Hl Franziskus, in neuer, der modernen Zeit entsprechender Form, erscheinen.
 
Auf psychologischem und geistlichem Gebiet haben die Arbeitstagungen mit Vertretern der anderen christlichen Konfessionen zusammen (die Beobachter) ganz gewiss dazu beigetragen, einander näher zu kommen, ja, Freundschaften zu schliessen. Die Ökumene ist im Vormarsch begriffen. Die Gegenwart nichtkatholischer Beobachter ist eine Tatsache, die die Athmosphäre des Konzils beeinflusst hat.
 
Man kann sagen, dass die Gegenwart der Beobachter mitten im Konzil (wie ein zweites Gewissen, wie ein verstecktes Auge, wie eine stille Hoffnung, wie eine prophetische Vision), ja, man kann sagen, dass diese Gegenwart ein Säher-Ereignis war, das weitgehende und geheimnisvolle Auswirkungen haben wird.
 
WIR MÜSSEN DIE ZEICHEN DER ZEIT DEUTEN ! »